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Sensorflecken – die Plage der Digitalfotografie
Aufnahmedaten
Bildbearbeitung
Sensorflecken in Lightroom entfernen
Wenn alle Flecken auf diese Art beseitigt sind markierst Du vom bearbeiteten Bild aus alle andern mit der gedrückten Strg-Taste oder der Shift-Taste (Umschalttaste). Dann ändert sich unter dem Einstellfenster der Button „Vorherige“ zu „Synchronisieren“. Klickst Du darauf, dann kannst Du Dir aussuchen was Du vom Ausgangsbild auf die anderen übertragen willst. In diesem Fall halt die „Bereichsreparatur“. Du kannst natürlich auch andere Bearbeitungen übertragen, denke aber daran dass sie auch wirklich zu allen Bildern passen sollten. Ein Zuschnitt zum Beispiel oder die Licht-Schatten-Korrektur ist meistens motivabhängig.
Nun musst Du bei den anderen Bildern nur noch kontrollieren dass nichts Bildwichtiges gestempelt wurde, denn die Kreise liegen an denselben Koordinaten wie im ersten Bild. Evtl. musst Du den einen oder anderen verschieben oder ganz löschen. Auf gut strukturiertem Hintergrund sind Sensorflecken nur selten zu sehen und brauchen nicht gestempelt zu werden, an anderen Stellen entstehen wiederum Geisterbilder in der Luft.
Sensorflecken in Optics Pro / PhotoLab entfernen
Ergebnis
Sensorflecken im Video
Während die Bearbeitung auf Bildern ja noch recht harmlos ist wird es im Video kritisch: Hier sind es ja 30-50 Bilder PRO SEKUNDE, und die Bearbeitung muss von einem zum anderen exakt gleich sein. Wie das am besten geht siehst Du hier bei Tommaso Maiocchi, er nutzt dafür After Effects von Adobe: Link zum Beitrag.
Vorsorge
- Die Kamera akklimatisieren lassen! Wenn man von heißer, feuchter Luft in trockene kalte kommt oder umgekehrt dann schlägt sich Feuchtigkeit auf der Kamera nieder. Aber nicht nur auf dem Objektiv, sondern auch auf jedem Glas darin und natürlich auch auf dem Sensor. Also besser die Kamera langsam in der Tasche an die Umgebungstemperatur gewöhnen.
- Beim Objektivwechsel die Gehäuseöffnung immer nach unten halten! Man muss nicht dahin schauen um das Objektiv abzunehmen, ehrlich nicht. Zur Not kann man das ein paarmal zuhause blind üben. Der Handgriff ist immer derselbe! Wenn die Öffnung nicht oben ist dann kann auch nichts von oben hinein fallen, kein Speichel vom Reden, kein Nieser und letztlich auch kein fetter Vogeldreck, wie ich es mal bei einem Workshopteilnehmer erlebt habe. Der Schaden war übrigens immens! Die Spiegelmechanik und der Verschluss mussten ausgetauscht werden, der Schaden betrug fast 600,- Euro!
- Die Kamera nie ohne Objektiv oder Gehäusedeckel herum stehen oder liegen lassen! Das versteht sich zwar von selbst, aber ich wollte es der Vollständigkeit halber erwähnen 😉
- In staubiger, sandiger oder sehr feuchter Umgebung gehört die Kamera in eine einigermaßen luftdichte Klarsichthülle. Ob das nun ein großer Gefrierbeutel ist oder ein einfaches Unterwassergehäuse hängt sowohl von der Größe der Kamera ab als auch vom persönlichen Budget für Zubehör.
- Regelmäßig die Kameratasche/den Rucksack aussaugen! Du glaubst ja gar nicht was sich da im Laufe der Zeit für ein Dreck ansammelt 😉
Verschiedene Taktiken
Mein Bruder ist ein reiner Festbrennweitenfreund, unter „Zoom“ versteht der nur die Tier-Erlebniswelt in Gelsenkirchen der verbotenen Stadt. Seine Taktik: Jedes Objektiv ist in ein andersfarbiges Microfasertuch eingewickelt und so in der Kameratasche deponiert. Das Tuch nimmt eventuellen Dreck aus der Tasche auf (die ist wirklich erstaunlich sauber bei ihm) und verrät durch seine Farbe welche Brennweite darin steckt. Den Objektivwechsel nimmt er gern im Schutz der Tasche vor. So ist auch bei häufigem Wechsel viel dafür getan dass es nicht zu starken Verschmutzungen kommt. Die Reinigung seiner EOS 5D und 7D wird dann mindestens einmal im Jahr mit der allergründlichsten und aufwändigsten Art vorgenommen, dem Sensorfilm (Dicsofilm). Du kannst das ja mal hier nachlesen, aber wie gesagt, da schreibe ich noch zu einem späteren Zeitpunkt mal was dazu. Ganz so einfach wie der Entwickler das zeigt geht es nämlich nicht 😉
Meine Taktik ist eine andere: Ich arbeite mit mehreren Kameras und wechsele lieber die komplette Einheit als das einzelne Objektiv. Das ist natürlich für den Hobbyfotografen meist nicht praktikabel, so scheint es zumindest. Einerseits ist es unbestritten ein wenig teurer, aber nicht sonderlich viel. Wie man sich für den Preis einer Kamera mehrere anschaffen kann ist wohl auch ein Thema für ein eigenes Blogposting. Wurde an dieser Stelle gemerkt und notiert, kommt bald 😉 Andererseits arbeite ich mit dem Olympus OM-D System, das im Verhältnis zu Spiegelreflex-Kameras nur sehr wenig Platz braucht und auch viel weniger Gewicht auf die Waage bringt. Jedenfalls muss ich nur zur richtigen Kamera greifen, das ist deutlich praktischer und viel zeitsparender als laufend das Objektiv zu wechseln.
Dazu kommt derohnehin beweglich gelagerter Sensor der OM-Ds, mit dem ja auch der Verwacklungsschutz realisiert wird, anders als bei den anderen Herstellern (außer Sony). Wahrscheinlich funktioniert dadurch die automatische Sensorreinigung auch besser. Die Folge meiner Taktik: Ich musste in nunmehr vier Jahren OM-D nur ein einziges Mal (!) einen einzelnen Sensorfleck entfernen, und zwar vor drei Wochen im November. Früher, als ich noch mit den dicken DSLR unterwegs war mussten alle Kameras spätestens nach vier Wochen gereinigt werden. Und bevor jetzt kritische Stimmen aus der entsprechenden Fan-Base laut werden: Ja, das war auch ein staubgeschütztes System, obere Mittelklasse bis Oberklasse vom namhaftesten Hersteller der Welt. Und ja, auch die sind nicht über jeden Zweifel erhaben. Glaubt es oder lasst es, mir egal!
PS: Sensorflecken enstehen nur bei Kameras mit Wechselsystem, nicht bei Bridge- oder Kompaktkameras.
PPS: Sollten bei Bridge- oder Kompaktkameras doch Sensorflecken entstehen dann geht die Reinigung nur beim Hersteller und wird nicht günstig.
PPPS: Meistens ist es aber dann eine Kulanzreparatur, denn es sollte nicht passieren dürfen. Siehe PS 😉
PPPPS: Hier noch ein paar Bilder von derselben Reise, das Problem hatte ich bei allen. Die Arbeit hat sich aber gelohnt, oder?
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